"Platz da für die nächste Generation!" / Erste bundesweite Kidical Mass
Am 21. und 22. März 2020 werden Zehntausende Kinder, Jugendliche und Familien auf Rädern in mehr als 60 Städten in Deutschland und der Schweiz eine riesige Kidical Mass veranstalten.
Sie fordern sie eine neue Verkehrspolitik, damit Kinder sicher und selbständig in den Städten Radfahren können. Die bundesweite Aktion wurde von der Kidical Mass Köln ins Leben gerufen. Sie wird vom Fahrradclub ADFC, Campact, Changing Cities, RADKOMM, VCD sowie mehr als 110 regionalen Initiativen unterstützt.
Organisatorin Simone Kraus sagt: „Wir wollen, dass sich Kinder sicher und selbständig mit dem Fahrrad in unseren Städten bewegen können. Die eigenständige Mobilität ist enorm wichtig für die kindliche Entwicklung, sie fördert Bewegung, Selbstbewusstsein und das soziale Miteinander. Würde ich mein Kind hier allein mit dem Rad fahren lassen? Wenn die Antwort nein lautet, dann muss was passieren. An dieser Frage muss sich eine Stadt messen lassen.“
ADFC-Vizebundesvorsitzende Rebecca Peters sagt: „Eine gute Stadt ist eine, in der Kinder fröhlich zur Schule radeln oder laufen – und Eltern das mit gutem Gefühl fördern. Solche Städte gibt es aber kaum noch in Deutschland! Wir wollen, dass Bürgermeisterinnen und Verkehrspolitiker aufwachen und die Bedürfnisse der nächsten Generation im Verkehr endlich ernst nehmen. Wir brauchen kindertaugliche Straßen im ganzen Land!“
Familien-Fahrraddemos in über 60 Städten
Mehr als 70 Fahrraddemos in über 60 Städten sind angekündigt, von Aachen bis Zürich in fast allen größeren Städten. Aber auch Kreisstädte und ländliche Regionen machen mit. Die Initiatoren rechnen mit mehreren Zehntausend kleinen und großen Radfahrerinnen und Radfahrern und einer bunten Vielfalt von Kinderrädern, Lastenrädern, Kindern im Anhänger oder auf dem Kindersitz.
Bedingungen zum Radfahren sind schlecht
Die Kidical Mass fordert bessere Bedingungen für Radfahrende, insbesondere für Kinder, Jugendliche und Familien. Denn die Bedingungen zum Radfahren sind sehr schlecht. Es fehlt an Platz, oft gibt es gar keine Radwege und die vorhandenen sind zu schmal oder nicht vor dem Autoverkehr geschützt. Beim aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test sagten 74 Prozent von über 170.000 Befragten, dass man Kinder nur mit schlechtem Gefühl allein fahren lassen könne. In den Großstädten sind es sogar 85 Prozent. Laut Statistik des Bundesverkehrsministeriums werden mittlerweile 43 Prozent der Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht. Immer weniger Kinder können sicher Radfahren.
Kidical Mass fordert sichere Schulradwege
Die Kidical Mass fordert durchgängige Qualitätsradwegenetze mit integrierten Schulradwegenetzen und Tempo 30 innerorts. Im Umfeld von Schulen sollen flächendeckend Fahrradstraßen und als Sofortmaßnahmen Schulstraßen nach Wiener Vorbild eingerichtet werden.
Es geht um lebenswerte Städte für alle
Die Veranstalter betonen, dass die Kidical Mass mehr als eine Fahrraddemo ist. Die Initiative setzt sich für lebenswerte Städte für alle Generationen ein. Eine kindersichere Radinfrastruktur ermöglicht angstfreies Radfahren für Menschen jeden Alters. Die kinderfreundliche, grüne Stadt hat jede Menge Platz zum Spielen - und für Begegnungen. Auch von der besseren Luft- und Lebensqualität einer echten Fahrradstadt profitieren alle.
Hintergrund „Kidical Mass“
Die Kidical Mass ist eine Aktionsform für kindersichere Radwege, die 2008 in Oregon erfunden wurde. Die ersten deutschen Kidical Mass-Demos organisierten Familien 2017 und 2018 in Berlin, Darmstadt, Stuttgart und Köln. Mit dem Aktionswochenende am 21./22. März 2020 findet die Kidical Mass zum ersten Mal bundesweit statt.
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Pressesprecher
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Internet: www.kinderaufsrad.org
Kontakt ADFC
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Pressesprecherin
ADFC- Bundesverband
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