Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Neu Wulmstorf e. V.

RijnWaalpad bei Nijmegen

RijnWaalpad bei Nijmegen © ADFC / Krone

„Mehr Tempo und Experimentierfreude beim Radwegebau!“

Heute veröffentlicht der ADAC seine jährliche Staubilanz. Bei dieser Erhebung werden von Jahr zu Jahr neue Rekorde vermeldet, besonders in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg kommt der Verkehr immer häufiger zum Erliegen.

Anders als der Automobilclub ADAC sieht der ADFC die Lösung für die Stauprobleme nicht im Ausbau von Autobahnen. Der Fahrradclub fordert den zügigen Bau von Radschnellwegen zur Verkehrsentlastung.

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Wir wissen, dass etwa ein Drittel der Fahrten auf Autobahnen lokaler Verkehr sind. Also kurze Strecken, die nicht zwingend im Auto zurückgelegt werden müssen. Um die Autobahnen von solchen Fahrten zu entlasten, brauchen wir leistungsfähige Radschnellwege, wie in den Niederlanden. Das alles ist der Verkehrspolitik bekannt, aber Deutschland plant sich halb zu Tode, anstatt mit dieser neuen Infrastrukturform mal mutig zu experimentieren. Das Vorzeigeprojekt Radschnellweg Ruhr sollte 2020 schon komplett fertig sein. Realisiert ist ein Mini-Abschnitt, die restlichen 90 Kilometer kommen nicht voran. Wir brauchen mehr Tempo und Experimentierfreude beim Radwegebau!“

Radschnellwege kommen kaum voran

Zurzeit werden in fast allen Ballungsräumen Radschnellwege konzipiert und geplant, aber die Realisierung kommt nur im Schneckentempo voran. Ein erstes, 10 Kilometer langes Teilstück des Radschnellweg Ruhr (RS1) zwischen Mülheim und Essen ist bereits eröffnet. Geplant ist die Trasse aber über 101 Kilometer. Sie soll im vollen Ausbaustadium 55.000 Autofahrten täglich ersetzen. Bereits in Betrieb ist außerdem ein innerstädtischer Radschnellweg in Göttingen von etwa vier Kilometern Länge. Weitere Radschnellwege sind bisher nicht realisiert, obwohl seit Ende 2018 endlich auch Bundesmittel zum Radschnellwegebau zur Verfügung stehen.

Premiumrouten besonders für Pendler

Radschnellwege sind vom Autoverkehr getrennt geführte Premium-Radwege, die das zügige und komfortable Radfahren auch über längere Distanzen ermöglichen. Durch eine gute Asphaltierung, komfortable Breite, Beleuchtung, eine kreuzungs- und steigungsarme Führung und die Vorfahrt für den Radverkehr sind Radschnellwege besonders geeignet, Menschen bei Alltagswegen – wie der Fahrt zur Arbeit, zur Schule, zum Einkauf oder zum Sport - aus dem Auto auf das Rad zu locken.

Radschnellwege rechnen sich 5-fach

In der Machbarkeitsstudie für den RS1 wurde ein Return on Invest von 4,8 errechnet. Das bedeutet, dass der rechnerische Nutzen – durch verbesserte Gesundheit und verringerte Unfallzahlen – fast fünfmal so hoch ist, wie die Kosten. Premiumradwege gibt es nicht zum Nulltarif, aber sie sind im Verhältnis zum konventionellen Straßenbau immer noch günstig. Ein Kilometer Autobahn ohne Tunnel und Brücken kostet überschlägig 10 Millionen Euro – ein Kilometer RS1 weniger als ein Fünftel – nämlich etwa 1,8 Millionen Euro. Durchschnittlich kostet ein Kilometer Radschnellweg zwischen einer halben und zwei Millionen Euro.

In den Niederlanden erprobtes Modell

Radschnellwege haben enormes Potenzial, Staus, Lärm und Schadstoffemissionen zu reduzieren und Berufspendler zum Umsteigen zu bewegen. In den Niederlanden hat sich das Konzept bereits seit langem erfolgreich bewährt. Dort werden 25 Prozent der Wege zur Arbeit mit dem Rad zurückgelegt – in Deutschland sind es nur 11 Prozent.

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RijnWaalpad bei Nijmegen

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Radschnellweg Ruhr (RS1)

Radschnellweg Ruhr (RS1)

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