Wie sicher ist der Radverkehr in Europa?
Der Europäische Verkehrssicherheitsrat stellt fest, dass die Zahl der Verkehrstoten unter Radfahrer*innen seit 2010 achtmal langsamer sinkt als unter Kfz-Insassen und fordert dringende Maßnahmen, damit Rad- und Fußverkehr sicherer werden.
Der Bericht des Europäischen Verkehrssicherheitsrats (ETSC) zeigt, dass zwischen 2010 und 2018 in Europa mehr als 51.000 Fußgänger*innen und fast 20.000 Radfahrer*innen getötet wurden. Während die Zahl der Todesfälle bei Kraftfahrzeugeninsassen im gleichen Zeitraum durchschnittlich um 3,1 Prozent pro Jahr zurückging, sank die Zahl der Todesfälle unter Radfahrenden im Durchschnitt nur um 0,4 Prozent pro Jahr.
2018 lag der Anteil der Fußgänger*innen und Radfahrer*innen bei den Verkehrstoten in der EU bei 29 Prozent. Kollisionen mit Kraftfahrzeugen waren die Ursache bei 99 Prozent der tödlichen Unfälle bei Fußgänger*innen und 83 Prozent bei Radfahrer*innen.
Der langsame Rückgang spiegelt sowohl eine Zunahme des Radverkehrs in mehreren EU-Ländern wider, als auch das Versäumnis der EU, vieler Regierungen, lokaler Behörden und Automobilhersteller, stärker in Maßnahmen zum Schutz ungeschützter Verkehrsteilnehmer*innen zu investieren.
Rund die Hälfte der Getöteten waren über 65 Jahre alt. Es sei eine Herausforderung, so Europäische Verkehrssicherheitsrat, die Sicherheit im Rad- und Fußverkehr generell und insbesondere für Risikogruppe wie ältere Menschen und Kinder zu verbessern. Er empfiehlt eine Planungshierarchie, die dem Rad- und Fußverkehr sowie öffentlichen Verkehrsmitteln Vorrang vor der privaten Autonutzung einräumt, 30 km/h-Beschränkungen und Schaffung verkehrsberuhigender Infrastruktur, insbesondere in Gebieten mit hohem Fuß- und Radverkehrsaufkommen. Und er fordert die EU auf, Mittel dafür bereitzustellen.
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