Studie Mobilität in Deutschland 2017
Das Auto ist weiterhin mit Abstand das am stärksten genutzte Verkehrsmittel der Deutschen und in seiner Bedeutung noch gestiegen, das zeigt die Studie „Mobilität in Deutschland 2017“, die Ende Juni vom Bundesverkehrsministerium veröffentlicht wurde.
Für den Großteil der Wege (57 Prozent) und die meisten Personenkilometer (75 Prozent) benutzen die Bundesbürger das Auto. Auch der Autobestand ist weiter gewachsen, dabei nehmen die platzraubenden SUVs und Vans überdurchschnittlich zu.
Radverkehrsanteil minimal gestiegen
Demgegenüber haben umweltfreundliche Alternativen zum Auto nur minimal an Bedeutung gewonnen. Der ADFC führt das auf falsche Schwerpunkte in der Verkehrspolitik zurück und fordert massive Investitionen in Rad, Fuß und ÖPNV.
So ist der Radanteil am Gesamtverkehr von zehn auf elf Prozent gestiegen. Von den im Nationalen Radverkehrsplan (NRVP) von der Bundesregierung angestrebten 15 Prozent ist Deutschland also weit entfernt. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, hatte kürzlich auf einer ADFC-Veranstaltung sogar von möglichen 25 Prozent Radverkehrsanteil gesprochen.
„Der Beweis ist da: Die dringend notwendige Verkehrswende passiert nicht durch Förderung von Elektroautos. Deutschland braucht einladende Radwege, hervorragende Gehwege und einen super-attraktiven ÖPNV! Stattdessen werden sogar die wenig ambitionierten Ziele des NRVP verfehlt!“, sagt ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork.
Fußverkehr hat abgenommen
Bei der Nutzung von Bus und Bahn ist zwar ein leichtes Wachstum von neun auf zehn Prozent zu verzeichnen. Allerdings bewertet über die Hälfte der Befragten das Angebot als unbefriedigend. Der Fußverkehr hat im Vergleich zu 2008, als die letzte Studie erschien, sogar abgenommen.