Branchenkongress betont Notwendigkeit einer Verkehrswende
Mit Forderungen an die Politik ging am 17. April 2018 der Vivavelo-Kongress der Fahrradwirtschaft zu Ende. Die Teilnehmenden wiesen auf die Notwendigkeit einer konsequenten Verkehrs- und Mobilitätswende hin und auf die Rolle des Fahrrads dabei.
In einer abschließenden Erklärung betonen sie, dass der Radverkehr nicht nur Verkehrsprobleme lösen kann, sondern ebenso auf anderen Politikfeldern wie Klimaschutz, Gesundheit, Luftreinhaltung und Lebensqualität hilfreich ist und fordern u. a. mehr Platz und mehr Geld für eine sichere und komfortable Radinfrastruktur sowie eine Weiterentwicklung des Nationalen Radverkehrsplans.
Den Kongress eröffnete der Grünen-Politiker Cem Özdemir als neuer Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag. Enak Ferlemann, der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, betonte, dass das Fahrrad in dieser Legislatur stärker im Mittelpunkt stehen soll.
Radverkehr mit Strategie
Winfried Hermann, Verkehrsminister vom Baden-Württemberg, stellte seine strategische Radverkehrspolitik und dazugehörige Vorhaben wie Radwegenetz, Radschnellwege oder Schulwege per Rad vor. Auch Michael Obert, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, hat mit einem 20-Punkte-Plan für den Radverkehr schon viel erreicht. Doch zufrieden könne man mit einer Drei minus im ADFC-Fahrradklima-Test nicht sein. Deshalb wolle man in Karlsruhe für mehr Gleichberechtigung des Fahrrads sorgen.
Auf dem Podium diskutierten Politiker mit dem Geschäftsführer des Fahrradherstellers Riese & Müller, Heiko Müller, und dem ADFC-Bundesvorsitzenden Ulrich Syberg über die Zusammenarbeit der politischen Ebenen und wie sichtbare Fortschritte in der Radverkehrsentwicklung zu erreichen sind. Syberg sagte, dass die Zeit des Aussitzens in der Politik vorbei sei, wer jetzt nicht handele, bekomme Volksentscheide, die der ADFC unterstütze.
Im Rahmen des Vivavelo-Kongresses wurde dem Zedler-Institut am 16. April in Berlin der VSF..Ethikpreis verliehen. Das Prüfinstitut wurde für den ökologischen Neubau der Firmenzentrale im schwäbischen Ludwigsburg ausgezeichnet.