90.000 forderten saubere Luft und fahrradfreundliches Berlin
Unter dem Motto „Radverkehr ist abgasfrei!“ radelten am 3. Juni 90.000 Menschen auf der ADFC-Fahrradsternfahrt über 19 Routen zum Brandenburger Tor. Sie forderten die Verabschiedung des Mobilitätsgesetzes noch vor der parlamentarischen Sommerpause.
Während morgens noch etwas Regen fiel, fuhren die Teilnehmer ab Mittag bei bestem Radfahrwetter aus allen Himmelsrichtungen ins Berliner Zentrum. Höhepunkt der Routen sind dabei jedes Jahr die Teilstücke von zwei Autobahnen.
„Nirgendwo sonst wird das Fahrrad so begeistert und bunt gefeiert wie bei unserer jährlichen Sternfahrt. Berlin hat einmal mehr gezeigt, dass es in den Herzen der Menschen schon eine Fahrradstadt ist – das muss jetzt auch bei Politik und Planern in jedem Berliner Bezirk ankommen“, sagt Eva-Maria Scheel, Landesvorsitzende des ADFC Berlin. Auf dem Umweltfestival vor dem Brandenburger Tor fand nach Abschluss der Sternfahrt eine Podiumsdiskussion mit Verkehrssenatorin Regine Günther, Mobilitätsforscher Andreas Knie und ADFC-Vorstandsmitglied Frank Masurat statt. Masurat mahnte die Senatorin in dem Gespräch: „Wir reden über Radwege, aber gebaut werden keine. Aus den 90.000 Menschen auf der heutigen Sternfahrt und den 100.000 Menschen, die für den Volksentscheid Fahrrad unterschrieben haben, resultiert eine große politische Verantwortung. Sichere Radverkehrsanlagen an allen Hauptstraßen heißt Parkplätze wegnehmen - das müssen Sie jetzt tun, Frau Günther“, forderte der ADFC-Vorstand von der Senatorin.
Die Sternfahrt gibt es bereits seit 1977 und ist weltweit die größte Fahrraddemonstration. In diesem Jahr fand sie zeitgleich mit dem ersten Weltfahrradtag statt. Im April hatte die UN-Generalversammlung einstimmig die Einführung des jährlichen Weltfahrradtages beschlossen, um die Aufmerksamkeit für das Fahrrad als vielfältigen Problemlöser zu erhöhen und den Radverkehr weltweit zu fördern.